Alle Landwirte haben Rechte und Pflichten. Diese werden in dem Querschnittsgebiet des Landwirtschafts- oder Agrarrechts geregelt. Neben den juristischen Fragestellungen werden auch die Forstwirtschaft und Jagd behandelt, da die meisten Beteiligten auf in diesen Gebieten aktiv sind. Wer den aktiven Ratgeber sucht, der ihn vor Gericht vertreten kann, sollte einen Fachanwalt für Agrarecht konsultieren.
Das landwirtschaftliche Sondererbrecht sowie das Höferecht bilden besonders interessante Teilgebiete. Dazu gesellen sich das Grundstücksverkehr- und Pachtrecht. Um den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Kriterien gerecht zu werden, richten die Länder spezielle Landwirtschaftsgerichte in ihren Amtsgerichten ein.
Die Materie des Landwirtschaftsrechts umfasst eine umfangreiche Materie. Geht es den Beteiligten beispielsweise um eine Landpacht, kommt das besondere Schuldrecht zur Anwendung. Werden hingegen problematische Lebensmittel ausgeliefert, beruft sich der Geschädigte auf das Produkthaftungsrecht, das sich in ähnlichen Fällen auf das Lebensmittelrecht bezieht.
Da viele Landwirte auf ihrem Grund und Boden auf die Jagd gehen, kann es hier auch zu rechtlichen Schwierigkeiten kommen. Bei einem Rechtsstreit kommt das Jagd- und Jagdpachtrecht zum Tragen. Im Fall eines groben Verstoßes droht dem Betreffenden sogar der Entzug der Jagdlizenz.
Im Bezug auf das Erb- und Familienrecht gibt es ebenfalls zahlreiche Tücken. Sie betreffen beispielsweise die Übergabe eines Hofes. In den Übergabeverträgen verpflichtet sich der neue Hofeigentümer dazu, dem Erblasser eine Abfindung oder Rente zu zahlen. Kommt er seinen Verbindlichkeiten nicht nach, beruft sich der Kläger auf das Agar- oder Landwirtschaftsrecht.
Genauso verhält es sich bei den Kauf- und Kooperationsverträgen. Sie sind die Basen für den Kauf von Maschinen und die Zusammenarbeit mit den Kooperativen. Landwirte, die sich absichern wollen, beauftragen ihren Anwalt für Landwirtschaftsrecht, zum Beispiel von Stolz Bindt Kollegen GbR, mit der Ausarbeitung der Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Im Rahmen der Pachten werden außerdem die Bewirtschaftungsverträge zwischen den Landwirten und ihren Geschäftspartner ausgehandelt und abgeschlossen.

Landwirte können sich auf landwirtschaftliche Rohstoffe spezialisieren. Ihre Höfe und Flächen eignen sich außerdem für die Erneuerbare Energien wie den Bau und Betrieb von Windkraftanlagen. Wer sich diese auf seine Felder stellt, hat die agrarrechtlichen Besonderheiten in seine wirtschaftlichen Planungen einzubeziehen.

Für die Feldarbeit werden körperlich belastbare Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter benötigt, die zum Teil während der Erntesaison aus dem Ausland einreisen. Außerdem stellt der Landwirt einheimische Bürger ein, die gleichzeitig Arbeitslosengeld beziehen. Für beide Gruppen gelten jeweils landwirtschaftsrechtliche und arbeitsrechtliche Besonderheiten, die im Vorfeld mithilfe eines Fachanwaltes oder dem Verband geklärt werden sollten. Bauern müssen sich auch die Sonderschutzrechte halten, die für die Nutzung von zulässigen Chemikalien gelten.

Zum Jahresende lässt der Landwirt seine Steuererklärung erstellen. Um alle steuer- und handelsrechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen, benötigt er eine Steuerberatungsgesellschaft. Ihre Steuerberater kennen sich auch im Landwirtschaftsrecht aus und können die Rechte ihrer Mandanten gegenüber dem Finanzamt vertreten.

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